Den Abschluss des Ganzen bildet das Finish: «Je besser man lackiert hat, desto weniger Zeit muss man ins Finish investieren», erklärt die Leiterin der Lackiererei Sara Zimmermann. Beim Finish werden kleinere Staubeinschlüsse und Fehler im Lack weggeschliffen, damit ein perfektes Ergebnis sichtbar ist. Die Möglichkeiten sind natürlich begrenzt. Wenn der Lack zu viel Orangenhaut, Staubeinschlüsse oder gar zu starke Läufe hat, muss nochmals alles neu lackiert werden. Glücklicherweise muss mein Kotflügel nur zu Demonstrationszweckeng herhalten, sonst hätte mir nämlich genau das geblüht. So kann ich aber testen, wie viel Zeit es braucht, um diese Fehler zu beheben. «Einen Schritt haben wir nun natürlich weggelassen,» meint Sara ergänzend. «Bei einem echten Kotflügel hätten wir diesen vor dem Finish noch provisorisch montiert und mit der Tageslichtlampe kontrolliert, ob der Farbton auch wirklich passt.» Es kann zudem durch eine falsche Lackiertechnik zu Farbunterschieden kommen. Wenn nämlich nicht überall gleich viel Farbe oder Klarlack aufgetragen wird, ändert die gesehene Farbe sich zum Teil stark.
Die nächsten 2.5 Stunden verbachte ich also mit Schaben, Schleifen und Kontrollieren. Wenn alle Stellen gleichmässig angeschliffen sind, geht es ans Polieren um den Lack gleichmässig zum gewünschten Glanz zu bringen. Dies ist Zeit, die quasi «verloren» ist, da sie auch nicht verrechnet werden kann.
Schlussendlich ist das Resultat zwar alles andere als perfekt, ich bin jedoch trotzdem Stolz auf meine Arbeit. Ich habe mal wieder etwas mit den eigenen Händen erschaffen, das macht Spass! Dies bestätigen mir auch unsere Lackierer und Spengler. Am Ende des Tages ein Resultat zu sehen, motiviert ungemein.
Das Fazit: Als Laie ist es auch mit viel Talent und der nötigen Hilfe unmöglich, ein Resultat zu erzielen, welches bei genauer Kontrolle akzeptabel ist. Der Schutz des Bleches ist zwar vorhanden, das Erscheinungsbild jedoch alles andere als akzeptabel. Aber genau darum gibt es auch Fachleute wie die Carrosserie Spiez😉
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